In diesem Jahr gedenkt Europa des 100. Jahrestages des Beginns des Ersten Weltkrieges (1914-1918) – eine Zäsur in der Geschichte des Kontinents, die zu dem führte, was Eric Hobsbawm als “das kurze 20. Jahrhundert” bezeichnete. Es war der Krieg, der Europa auseinander riss, denn keine europäische Nation blieb unberührt. Aber es waren die einfachen Leute, Männer und Frauen, die am meisten darunter litten.
Um den Geschichten dieser Menschen eine Stimme zu verleihen und sie einem breiten Publikum zugänglich zu machen, wurde das Projekt
Europeana 1914-1918 als eine Online-Ressource zusammengestellt, die unbekannte Geschichten des Ersten Weltkrieges offenbart und die dramatischen Elemente, die Europa geprägt haben, von verschiedenen Seiten des Konflikts hevorhebt. In diesem Sinne stellt Europeana 1914-1918 die wichtigste, umfassendste europäische Sammlung von Originaldokumenten zum Ersten Weltkrieg dar. (
Europeana 1914-1918 ist Teil des Kulturportals Europeana, einer mehrsprachigen Online-Sammlung von Digitalisaten aus europäischen Museen, Bibliotheken, Archiven und audiovisuellen Sammlungen.)
Für das Projekt haben bisher zehn Nationalbibliotheken und zwei weitere Partner in Europa rund 400.000 seltene Dokumente aus ihren Beständen digitalisiert. Über 660 Stunden Filmmaterial wurden aus 21 Filmarchiven digitalisiert und online gestellt. 5.500 Dokumente, die sich auf Filme beziehen, wurden von audiovisuellen Archiven digitalisiert. Über 90.000 Tagebücher, Fotos, Briefe, Postkarten und Erinnerungsstücke wurden von rund 7.000 Privatpersonen, die am Krieg teilnahmen, beigetragen. Diese Dokumente wurden von ihren Familien aufbewahrt und wurden bei zahlreichen Aktionstagen in bislang zwölf Ländern digitalisiert.
Im Rahmen des Projekts werden Menschen aus ganz Europa herzlich eingeladen, ihre privaten Erinnerungsstücke aus dem Ersten Weltkrieg im Netz mit allen anderen zu teilen. Dazu können Fotos, Briefe, Tagebücher, Kurzfilme, Tonaufnahmen, Alltagsobjekte und deren Geschichten gehören. Diese Dokumente werden dann auf professionelle Weise digitalisiert und mit den dazugehörigen Angaben dem Online-Archiv hinzugefügt.
Um Menschen mit dem Projekt vertraut zu machen, veranstaltet Europeana in Zusammenarbeit mit der Universität Oxford und lokalen Partnern Aktionstage in ganz Europa. Die Europeana 1914-1918 Aktionstage wurden bislang in zwölf Ländern durchgeführt. Im Jahr 2014 werden Aktionstage in fünf weiteren Ländern stattfinden. Doch unabhängig von den Aktionstagen, kann man auch selbsständig digitale Abbildungen und Angaben über die
Europeana 1914-18-Website online stellen.
Die Hauptpartner des Projekts in Griechenland sind die öffentliche Zentralbibliothek von Veria, die Griechische Nationalbibliothek und die Future Library. Am 10. Juni wird eine Pressekonferenz zum Projekt stattfinden.
Die Termine der Aktionstage sind: Athen (20.-21. Juni), Thessaloniki – Veria – Serres – Chania (27.-28. Juni).
Wenn Sie also Material und Erinnerungsstücke ihrer Familie aus dem Ersten Weltkrieg haben, bietet sich jetzt die Gelegenheit, diese mit anderen europäischen Bürgern online zu teilen. Tragen Sie dadurch zur Schaffung einer gemeinsamen europäischen Identität bei!