Der elektronische Handel (E-Commerce) ist ein Sektor der Wirtschaft, im Rahmen dessen der Einkaufsvorgang von Waren oder Dienstleistungen durch elektronische Systeme wie das Internet und andere Computer-Netzwerke durchgeführt wird. Der Online-Handel steht in enger Beziehung zu Technologien wie Mobile Geschäftsverkehr, elektronischer Zahlungsverkehr, Supply Chain Management (SCM) und Internet-Marketing. Beim modernen Internethandel wird in der Regel das World Wide Web, wie auch ein breiteres Spektrum von Technologien wie E-Mail, mobile Endgeräte, soziale Medien und Festnetztelefonie verwendet.
Die Nutzung des Internets ist in Europa rasch gewachsen; immer mehr Menschen betreiben das Online-Shopping. Laut Eurostat, hatte im Jahre 2004 nur 40% der EU- Haushalte Internetzugang; 2012 stieg dieser Prozentsatz auf 70%. Der Online-Handel ist absolut sicher, solange der Benutzer die Zuverlässigkeit der Webseiten vor dem Senden persönlicher Daten überprüft. Darüber hinaus kann der Einsatz von Plattformen der sozialen Medien dazu helfen, das Vertrauen zwischen Unternehmen und Verbrauchern aufzubauen, indem sie von den Unternehmen aufgefordert werden, Kommentare und Beschwerden einzureichen oder miteinander Informationen und Eindrücke über Produkte und Dienstleistungen auszutauschen.
Die Verbreitung des grenzüberschreitenden Ιnternethandels in ganz Europa hat großes Interesse geweckt und Anstrengungen zur weiteren Förderung angeregt. Erstens, weil er den Binnenmarkt stärkt, zweitens, weil die Festlegung gemeinsamer Vorschriften die europaweite Aktivität der Unternehmen erleichtert. Der Internethandel kann deutliche Vorteile bieten, da die Verbraucher mindestens doppelt so viele Optionen haben, wenn sie online anstatt offline kaufen. Zudem kann das sogenannte “Cloudcomputing“ einen flexibleren geräte- oder plattformunabhängigen Service anbieten. Schätzungen zufolge, wenn der elektronische Handel 15% der Einzelhandelsumsätze erreicht und die Hindernisse im Binnenmarkt beseitigt werden, wird es den Verbrauchern einen Gesamtnutzen von rund €204 Milliarden stiften. Eine wichtige Voraussetzung ist jedoch, das Vertrauen der Verbraucher aufzubauen.
Zu diesem Zweck soll die
Europäische Richtlinie über die Rechte der Verbraucher, die kürzlich vom Europäischen Parlament verabschiedet wurde, Klärung und Vereinfachung der Verfahren im Distanzhandel schaffen. Die Richtlinie zielt auf die Verwirklichung eines echten Binnenmarktes für Geschäfte zwischen Unternehmen und Verbrauchern (B2C-Modell [Business-to-consumer]). Auf diese Weise wird das richtige Gleichgewicht zwischen Verbraucherschutz und Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen erreicht. Zu diesem Zweck werden EU-Vorschriften zur Sicherheit der Verbraucher hinsichtlich der Informationen, die über das Internet gegeben werden, sowie Klarheit innerhalb des Rechtsrahmens zur Regulierung der unternehmerischen Aktivitäten im Internet eingeführt. Das Ziel ist es, protenzielle Risiken solcher Transaktionen zu vermeiden und die Mitgliedstaaten aufzufordern, die neuen Vorschriften schnellstmöglich zu verabschieden und umzusetzen.
Die Richtlinie soll u.a. stille Lasten über das Internet beseitigen und die Transparenz der Preise sichern. Bereits angekreuzte Kästchen auf Websites werden untersagt und das Recht des Verbrauchers auf Rückerstattung versichert. Die Gebühren bei Verwendung von Kreditkarten und Hotlines werden eliminiert. Schließlich sind die Regeln darüber, wer die Kosten der Rückerstattung von Geldern trägt, klarer geworden.
Im Jahre 2012 betrugen die durchschnittlichen online-Ausgaben von Verbrauchern in der EU-28 insgesamt € 1.234 bzw € 1.402. Griechenland war ein Spätstarter, ist jedoch heute der zweite schnellst-wachsender Markt Europas. 2013 stieg der Internethandel in Griechenland um 61%, wobei die Wachstumsrate in der Türkei bei 75%, in der Ukraine bei 41%, in Ungarn bei 35% und in Rumänien bei 33% lag. Dies sind die fünf führenden Schwellenländer bei der Entwicklung des elektronischen Geschäftsverkehrs.
Online Vertrieb kann die Einkommen erhöhen: die neue Richtlinie wird voraussichtlich eine wichtige treibende Kraft für das Wachstum sein. Durch die Veranstaltung der Konferenz zum Thema
“Verbraucher im digitalen Zeitalter” am 17. März (in deren Rahmen besonderer Wert auf die entscheidende Rolle der Verbraucher im digitalen Umfeld gegeben wird) möchte die griechische Präsidentschaft den Willen bekunden, ihren Beitrag zur Debatte über den digitalen Binnenmarkt zu leisten.