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Die Herausforderungen im Bereich Verkehrssicherheit und die Entwicklung intelligenter Infrastrukturen wurden im informellen Treffen der EU-Verkehrsminister erörtert.

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Die Herausforderungen im Bereich Verkehrssicherheit und die Entwicklung intelligenter Infrastrukturen waren das zentrale Thema des informellen Treffens der Verkehrsminister der EU-Mitgliedstaaten und der EWR-Länder, das heute, den 8. Mai, im Athener Zappeion Megaron, im Rahmen der griechischen Präsidentschaft veranstaltet wurde. 
Die Sitzung wurde vom Minister für Infrastruktur, Verkehr und Netzwerke, Herrn Michalis Chrysochoidis, geleitet. Der Präsident der Hellenischen Republik, Herr Karolos Papoulias, hat den Ministerrat mit seiner Anwesenheit geehrt und eben dadurch die Botschaft vermittelt, dass die Straßenverkehrssicherheit und die Vision vom unfallfreien Fahren Angelegenheiten von größter Wichtigkeit sind. Zu den Teilnehmern gehörte ebenfalls der Vize-Präsident der Europäischen Kommission und EU-Verkehrskommissar, Herr Siim Kallas, begleitet von Mitgliedern der Kommission, wie auch Minister und Sachverständige für Straßenverkehrssicherheit aus den EU-Mitgliedstaaten und den EWR-Ländern.   
In seiner Eröffnungsrede hat Herr Chrysochoidis die Ziele des informellen Treffens dargelegt: „Unser Anspruch ist, mit diesem Treffen der Verkehrsminister der Europäischen Union dem Übergang von den Worten zur Tat beizutragen; auch wollen wir die Umrisse eines neuen Rahmens festlegen sowie ein Bündel von aktualisierten strategischen Schussfolgerungen ausarbeiten, auf denen sich künftige Maßnahmen und Praktiken zur Verbesserung der Verkehrssicherheit stützen werden“.  
Beigeordneter Minister für Verkehr und maritime Wirtschaft, Herr Frederic Cuvillier, hat die Ergebnisse der Europäischen Konferenz zum Thema „Straßengütertransport: Harmonisierung der europäischen Sozialpolitiken“ dargelegt. Dasselbe Thema stand im Mittelpunkt der Diskussionen während des Arbeitsessens, welches den Ministern die Gelegenheit bot, die Positionen ihres jeweiligen Landes zum Ausdruck zu bringen. 
Die Herren Simon Grima, Präsident des Verbands der Europäischen Straßenbauämter (CEDR) und Steve Philips, Generalsekretär der CEDR, haben folgende 5 wesentliche kurz-, mittel- und langfristigen Maßnahmen zur Verbesserung der Straßenverkehrssicherheit vorgestellt: Sensibilisierungs- und Aufklärungskampagnen, Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung und Geschwindigkeitsbegrenzung, institutionelle Voraussetzungen, Straßenverkehrssicherheitsaudits und Verwaltung von Gefahrensschwerpunkten. “Die Straßenbenutzer haben als die besten Sicherheitsmaßnahmen den Erhalt und Ausbau von Verkehrsinfrastrukturen, die bessere Beleuchtung und die Erweiterung der Signalisierung vorgeschlagen”, so die Vertreter der CEDR. 
Herr Erik Jonnaert, Generalsekretär des Verbands der Europäischen Automobilhersteller (ACEA) unterstrich mit Nachdruck die Notwendigkeit größerer Anstrengungen in den Bereichen a. Fahrverhalten, b. Straßeninfrastruktur, durch die optimale Nutzung der Möglichkeiten der neuen Technologien.  
In seiner Zusammenfassung der Ergebnisse des politischen Dialogs, erinnerte der stellvertretende Minister für Infrastruktur, Verkehr und Netzwerke, Herr Michalis Papadopoulos, daran, dass die Verbesserung der Straßenverkehrssicherheit gezielte Aktionen von zahlreichen Beteiligten aus dem öffentlichen und privaten Sektor, von Zuständigen in verschiedenen Regierungsebenen sowie von Wissenschaftlern, Technokraten und Bürgern erfordert. Auch bezog er sich auf  die sogenannte “tolerante”  („forgiving“) Infrastruktur, welche die Planung effizienter Verkehrsnetze, intelligenter Verkehrssysteme (ITS) und kooperativer Systeme der Straßeninfrastruktur umfasst – d. h. einer Infrastruktur, welche zur Verhütung von Unfällen, Verletzungen und Todesfällen effizient beitragen kann.  
Herr Papadopoulos brachte seine Genugtuung für die systematische Anstrengungen der griechischen Präsidentschaft in folgenden Einzelbereichen zum Ausdruck: Entwicklung des interoperablen Systems e-Call, Gewichte und Abmessungen von Fahrzeugen, Geräuschemissionen im Luftverkehr, Fahrgastrechte, Shift2Rail Verordnung,  viertes Technisches Eisenbahnpaket. Was die horizontalen Maßnahmen angeht, ein wichtiger Meilenstein sei die Fertigstellung der Richtlinie für den Ausbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe. Ein kleiner, doch signifikanter Schritt vorwärts wurde in der  Binnenschifffahrt durch den Erlass einer Rechtsvorschrift gemacht, die zur besseren Nutzung der Ressourcen über die Kapazität der Fischereiflotten der Gemeinschaft beitragen wird.  
In der Pressekonferenz hat Minister Herr Chrysochoidis die Schlussfolgerungen des informellen Treffens vorgestellt und dabei folgendes unterstrichen: “Um die besprochenen Ziele zu erreichen, sind angemessene Umsetzungsmechanismen erforderlich; ich beziehe mich auf die Finanzierungsmittel. Auf jeden Fall sollten wir zweierlei bedenken: erstens, wie die verfügbaren Ressourcen optimal genutzt werden können, zweitens, ob diese Ressourcen ausreichend sind und wie man dabei mögliche Lücken schließen kann”.    
Die Arbeiten des informellen EU-Verkehrsministerrates wurden mit der Verleihung des Europäischen Verkehrssicherheitpreis abgeschlossen.